Marienblick Eisenach - Blick auf die Wartburg
Eben noch das sagenhafte Panorama vom Großer Drachenstein vor Augen, kommt nach etwas mehr als einem Kilometer das nächste Highlight. Der Marienblick auf die Wartburg.
Die Wartburg ist eine der bekanntesten und bedeutendsten Burgen Deutschlands. Sie liegt auf einem Berg über der Stadt Eisenach in Thüringen und wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Die Wartburg ist eng mit der deutschen Geschichte und Kultur verbunden, denn hier lebte und wirkte der Reformator Martin Luther, der das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Die Wartburg ist auch ein Symbol der deutschen Einheit, denn hier fand 1817 das erste Wartburgfest der deutschen Studenten statt, die für Freiheit und Demokratie kämpften. Die Wartburg ist seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe und zieht jährlich viele Besucher an, die sich von ihrer Architektur, Kunst und Atmosphäre beeindrucken lassen. Von der Wartburg aus hat man einen herrlichen Blick auf die umliegende Landschaft und die Stadt Eisenach, die ebenfalls viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.
Von unserer Sagenstation Marienblick hast du einen einzigartigen Blick auf die Wartburg. Der Blick läd' dich ein, die enorme Fülle an Geschichte und Kultur dieser Region zu erfahren.
Geschichte der Wartburg
Die Wartburg hat eine lange und spannende Geschichte, die fast 1000 Jahre zurückreicht. Sie wurde um 1067 von Ludwig dem Springer erbaut, einem mächtigen Thüringer Grafen. Die Burg war die Residenz der Ludowinger, die als Landgrafen von Thüringen herrschten. Unter ihnen erlebte die Wartburg ihre Blütezeit, vor allem durch die Landgräfin Elisabeth, die für ihre Frömmigkeit und Nächstenliebe bekannt war. Sie starb 1231 auf der Burg und wurde später heiliggesprochen.
Nach dem Aussterben der Ludowinger kam die Wartburg an die Wettiner, die sie als Nebenresidenz nutzten. Im Jahr 1521 bot der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise dem Reformator Martin Luther Schutz auf der Wartburg an, nachdem dieser vom Reichstag in Worms geächtet worden war. Unter dem Decknamen "Junker Jörg" lebte Luther zehn Monate auf der Burg und übersetzte in dieser Zeit das Neue Testament der Bibel ins Deutsche. Dies war ein wichtiger Schritt für die Verbreitung der Reformation und die Entwicklung der deutschen Sprache.
Im 18. Jahrhundert besuchte der Dichter Johann Wolfgang von Goethe mehrmals die Wartburg und ließ sich von ihr inspirieren. Er war auch an den ersten Plänen für eine Restaurierung der Burg beteiligt, die im 19. Jahrhundert unter dem Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach durchgeführt wurde. Die Wartburg wurde zu einem nationalen Denkmal, das an die deutsche Geschichte und Kultur erinnerte. Dies zeigte sich auch in den beiden Wartburgfesten, die 1817 und 1848 von Studenten veranstaltet wurden, um für Freiheit, Einheit und Demokratie zu demonstrieren.
Im 20. Jahrhundert überstand die Wartburg zwei Weltkriege und die Teilung Deutschlands. Sie wurde zu einem Symbol der Friedensbewegung und der deutschen Wiedervereinigung. Seit 1999 gehört die Wartburg zum UNESCO-Welterbe und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher aus aller Welt.
Inhalt der Sagenstation - Marienblick
Der schönste Ausblick zeigt uns die wohl bekannteste Burg in Deutschland – die Wartburg bei Eisenach. Der Sage nach soll sie im 11. Jahrhundert erbaut worden sein. Seit 1999 zählt sie zum UNESCO Weltkulturerbe und ist einer der größten zeitgeschichtlichen Schätze unserer Region. Erfahre im Nachfolgenden, mit welcher List die Burg erbaut worden ist.
Im Übrigen befinden wir uns hier auf einer der ältesten Handelsstraßen aus vergangener Zeit. Die „Weinstraße“. Sie war die wichtigste Straße, welche den Süden mit dem Norden verband – eine „Autobahn“ des Mittelalters, 1197 erstmalig erwähnt. Die Herkunft des Namens „Weinstraße“ ist umstritten und der Bedeutung nach könnte es sich um eine Straße für den Transport von fränkischem Wein oder auch um eine „Wagenstraße“ handeln.
Sage zur Entstehung der Wartburg:
Über Eisenach, wo der alten Sage nach in grauen Zeiten ein König herrschte, hob ragend über alle Nachbarberge ein felsreicher Gipfel hervor, welcher von Menschen nur selten betreten wurde. Der mächtige Graf Ludwig der Springer, welcher auf der Schauenburg wohnte, verfolgte einst auf der Jagd ein Tier. Er jagte ihm lange nach, bis er auch den Berg erreichte, auf dem heute die Wartburg steht. Da das Wildtier hier nicht mehr zu sehen war, setzte er sich ermüdet auf die Spitze des Berges. Als er sich von hier aus umschaute, gefiel ihm die wundervolle Umgebung und er rief aus: „Wart‘ Berg; du sollst eine Burg tragen!“ Jedoch gehörte der Berg nicht zu seinem Land und er erdachte eine List. Er rief zwölf Ritter, die in der Nacht Erde von seiner Schauenburg in Körben auf den Gipfel des Berges schaffen mussten. Auf dieser Erde erbaute er seine Burg. Als der rechtmäßige Besitzer davon erfuhr, verklagte er Ludwig beim Kaiser. In der Verhandlung schworen die zwölf Ritter als Zeugen, dass die Burg auf Ludwigs Boden erbaut worden sei. So erhielt Ludwig den Berg als sein Eigentum.
(Quelle: nach Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, Leipzig 1853)