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Der sagenumwobene Ochsenstall am Rennsteig bei Mosbach

Höhenmeter über NN: 430m
Strecken die du geschafft hast: 7,9km
Strecke bis zum Ziel: 3,1km

Auf dem Rennsteig, kurz nach dem Hohem Bruch haben wir extra ein großes Schild mit dem Logo des Rundwanderwegs aufgestellt, damit Ihr nicht vom Wanderweg abkommt. Ihr müsst also links abbiegen, um vom Rennsteig wieder hinab in das sagenhafte Mosbach zu kommen. Dort erzählen die schönen Unbekannten, wie ihre Sage zu Ende geht.

Auch der sagenumwobene Ochsenstall hat seine wahre Geschichte, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammt. In den vielen Kriegen dieser Zeit, trieben die Mosbacher Bauern ihr Vieh das Hölltal hinauf zum Ochsenstall. Eine kleine Felsspalte in der Nähe des Hangsteins, war der ideale Ort, um das Vieh vor den feindlichen Truppen zu schützen.

Ochsenstall bei Mosbach im Thüringer Wald

Inhalt der Sagenstation - Ochsenstall

Wir also gingen wieder zum Tanze nach Mosbach und kleideten uns mit den tollsten und schönsten Kleidern. Wir tanzten mit den Burschen, die uns bald sehr liebgewannen. Aber jedes Mal, beim zwölften Glockenschlag mussten wir uns schnell verabschieden. Niemand konnte uns aufhalten, hat er uns noch so gebeten und zugesprochen. Wir eilten fort, so schnell es ging. Doch sollte das nicht unser einziges Schicksal bleiben. Bald wurde vermutet, dass wir angeblich zwei Seejungfrauen aus der Hangsteinquelle sind. Doch freuten sich alle, wenn wir wieder unsere Abende in Mosbach verbrachten. Wir tanzen und sangen zusammen. Oft erzählten wir auch unsere hübschen Geschichten, die jeder gerne lauschte. Die Abende vergingen froh und wir zwei waren mit unserer Leichtfüßigkeit beim Tanz und in unseren schönen Kleidern immer gern gesehen. Zwei Burschen hatten es uns besonders angetan. Daher kränkte es sie sehr, dass wir stets vorzeitig aufbrechen mussten. So stellten sie eines Abends die Uhr im Gasthof eine halbe Stunde zurück. Zu dieser Zeit wussten wir noch nicht, was Schlimmes geschehen war. Unter Tanzen und Scherzen verfloss auch diesmal die Zeit. Als wir aufbrechen wollten, bemerkten wir, dass es zu spät für uns geworden war. Da riefen wir traurig: „Ach, was habt ihr getan. Nun werdet ihr uns nie wieder sehen. Ihr habt uns länger aufgehalten, als uns erlaubt war.“ Ihr müsst wissen, wir haben einen grausamen Gebieter, der große Macht über uns hat; schließlich eilten wir aus dem fröhlichen Kreise weinend fort. Wir rannten, so schnell wir konnten. Die Burschen aber folgten uns und sahen, wie wir in der Felswand des Hangsteins verschwanden. Als der Morgen graute, hörte man aus der Quelle unser Jammern und Klagen, und das Wasser färbte sich blutrot. Es grauste den beiden Burschen, heftige Reue packte sie. Wir zwei Jungfrauen aus der Quelle aber wurden nie wieder in Mosbach gesehen.

(Quelle: Vgl. Kulturhaus der Gewerkschaft (Hrsg.) (o.J.), S. 34.)

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